Bei der Apraxie ist das motorische Verständnis eingeschränkt, wodurch manche Handlungsabläufe nicht ausgeführt werden können. Es herrscht unter anderem Unwissenheit über den Verwendungszweck und die Anwendungsweise von Gegenständen. Dadurch kann es zum gefährlichen Gebrauch von Dingen kommen, beispielsweise wenn eine Schere zum Zähneputzen verwendet wird. Neben parietalen und temporalen entstehen Apraxien auch durch frontale Hirnschädigungen. Verursacht werden diese Läsionen beispielsweise durch Schlaganfälle. Formen der Apraxie betreffen unter anderem Einschränkungen der Fähigkeiten, Dinge, wie Möbel, zusammenbauen zu können, freies Zeichnen und die Orientierung im Raum (Konstruktive Apraxie) oder die Durchführung von Bewegungsabläufen (motorische Apraxie). Menschen mit bukkofazialer Apraxie sind meist an einem ernsten Blick erkennbar, da es ihnen nicht möglich ist, ihre Mimik so zu lenken, dass ein bestimmter Gesichtsausdruck geformt wird. Bei der Gliedmaßenapraxie ist die Gestik in gleicher Weise gestört. Die Apraxie der linken Hand wird durch die Unterbrechung von motorischem Assoziationscortex und den Großhirnhemisphären verursacht. Neben diesen Apraxien gibt es auch die Sprachapraxie, bei der es nicht möglich ist, sprechbezogene Körperteile, wie Lippen, Zunge oder Kehlkopf zu bewegen. Folglich ist man unfähig, sinnvolle Sprachlaute zu erzeugen, trotzdem die Körperteile voll funktionsfähig sind.
So wie das Eisen außer Gebrauch rostet und das stillstehende Wasser verdirbt oder bei Kälte gefriert, so verkommt der Geist ohne Übung. Leonardo da Vinci